Eine anspruchsvolle Aufgabe – wir widmen uns ihr mit Engagement und Freude.

Empathie, Offenheit und die Bereitschaft, sich auf die Welt des Anrufenden einzulassen, ohne sich selbst zu verlieren sind notwendige Eigenschaften, um den Dienst am Telefon ausüben zu können. Wer diesen Dienst ausüben will, sollte psychisch stabil sein und sich und andere gut wahrnehmen können.

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter sind zwischen 35 und 80 Jahre alt. Jeder und jede von ihnen bringt seine Individualität mit ins Team und ans Telefon. Das macht unsere Vielfalt aus.

Uns verbindet:

  • Die Arbeit am Telefon, die von uns mit großer Hingebung erfüllt wird,
  • unsere Gemeinschaft, die uns Halt gibt und eine Plattform bietet zum Austausch und Gespräch, aber auch zum Lachen und Feiern,
  • die Erfahrung, dass wir durch die Telefonate bereichert werden, die Erfahrung machen, dass wir beschenkt werden,
  • die Erkenntnis, dass wir an den Aufgaben wachsen und dieses Wachstum sich sowohl im privaten wie auch im beruflichen Bereich auswirkt.

Eine große deutschlandweite Umfrage unter den ehrenamtlichen Telefonseelsorgern bestätigt dies.

Hier ist die Broschüre "Engagement und Zufriedenheit bei den ehrenamtlich Mitarbeitenden der TelefonSeelsorge in Deutschland" abrufbar. (PDF-Dokument)

Menschen mit Behinderung sind bei uns willkommen!

Ehrenamtliche über ihre Arbeit bei der TelefonSeelsorge Augsburg

Gerda - langjährige Mitarbeiterin

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Warum gerade TS?

Weil ich ein Jahr lang professionell auf den Dienst am Telefon vorbereitet worden bin.
Weil die monatlichen Gruppenabende mit kompetenten Supervisoren eine Bereicherung sind.
Weil immer wieder tolle Fortbildungen zu den unterschiedlichsten Themen angeboten werden.
Dass so viel investiert wird in ehrenamtliche Mitarbeiter ist selten – und dafür möchte ich mich mit meinem Einsatz am Telefon bedanken.

Was bringt’s?

Für die unterschiedlichsten Menschen am Telefon da zu sein, bereichert mich. Ich komme mit Jungen und Alten, Gesunden und Kranken, Reichen und Armen in Kontakt und kann sie ein Stück weit begleiten. Und manchmal erlebe ich, dass „aus Worten Wege werden“ (ein Slogan der TS) – ein wunderschönes Gefühl!

Wann fällt’s schwer?

Die Nachtdienste sind anstrengend für mich und ich bin froh, wenn ich mein Soll erfüllt habe. Wenn dann aber ein Anrufer sich nachts um drei mit den Worten verabschiedet: „Danke, ich glaube, jetzt kann ich endlich schlafen“, dann weiß ich, dass es sich gelohnt hat, wach zu bleiben.

Gerlinde - langjährige Mitarbeiterin und Ehrenamtsvertretung

Ehrenamtsvertretung und warum es EAV-Gruppensprecher und Gruppensprecherinnen braucht.

EAV ist für mich kurz zusammengefasst: Ehrenamtliche werden in ihren Bedürfnissen und Wünschen ernst genommen. Ihre Arbeit wird nicht als kostenloser Hilfsdienst wahrgenommen, sie haben ein Mitspracherecht und beraten und entscheiden in demokratischen Prozessen gemeinsam mit den Hauptamtlichen. Im Vordergrund Ihres Denkens und Handelns stehen die Qualitätssicherung der gemeinsamen Aufgabe, gute Arbeitsbedingungen und deren Erhaltung.

EAV-Gruppensprecher und Gruppensprecherinnen und deren Stellvertretende sind damit Beauftragte, die neben ihrem ehrenamtlichen TS-Dienst das Angebot der Mitgestaltung und Mitsprache durch Ehrenamtliche gerne und verantwortungsvoll wahrnehmen.

EAV-SprecherInnen und deren Stellvertretende werden von den jeweiligen Super-visionsgruppen per Wahl bestimmt und sind damit beauftragt bei den ca. 4 mal jährlich stattfindenden EAV-Treffen gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden Fragen, Anliegen, Wünsche, Ideen, auch Probleme und Verbesserungsvorschläge aus den Gruppen einzubringen, zu diskutieren und darüber abzustimmen. Auch die Umsetzung vollzogener Beschlüsse obliegt diesem Gremium. Ehrenamtsvertreter und -vertreterinnen sind damit auch „Bindeglied“ zwischen Ehren- und Hauptamtlichen. Die Wechselseitigkeit von Kontakt und Gespräch verbindet und befördert das Miteinander.

Die Bündelung der Anliegen durch das Gremium EAV ist aber auch Entlastung und ermöglicht eine zügige Planung von Vorhaben und die Umsetzung von Beschlüssen. Die Mitarbeitenden erhalten beispielsweise die Sitzungsprotokolle der EAV-Treffen zur Kenntnis. Jede/r ist gebeten sich damit auseinanderzusetzen und sich zu äußern. Bei allen Supervisionstreffen (i. d. R. mtl.) ist daher auch Zeit für die Belange der EAV eingeplant. Dies wissen die Mitarbeitenden sehr zu schätzen.

Auch die Umfrageergebnisse zur Zufriedenheit der Ehrenamtlichen in den TS-Stellen sprechen eine deutliche Sprache, Mitarbeitende in der TS fühlen sich in ihrem Dienst wertgeschätzt und finden gute Arbeitsbedingungen vor. Es besteht wenig Grund zur Klage

Die EAV der Augsburger Telefonseelsorge will dazu beitragen, dass dies so bleibt
und freut sich über weitere engagierte EAV-Sprecher und –sprecherinnen.

Christiane - ehemalige, langjährige Mitarbeiterin & Mentorin

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Warum würden Sie gerade das Ehrenamt als Telefonseelsorgerin weiterempfehlen?

Weil es eine sehr gute Ausbildung vorab und eine ebensolche Weiterbildung während des Dienstes beinhaltet. Weil einen die Arbeit am Telefon mit den unterschiedlichsten Themen und Lebensumständen in Berührung bringt und manchmal auch konfrontiert – daran wächst man dann selbst. Weil die TS-Gemeinschaft sehr schön und anregend ist. Und zuletzt auch deshalb, weil dieses Ehrenamt sich zeitlich gut begrenzen und planen lässt.

Was nehmen Sie persönlich nach dem langjährigen Ehrenamt mit?

Ich nehme viele schöne Erinnerungen an Erlebnisse in der TS-Gemeinschaft mit und als besonderes Geschenk eine Freundschaft, die dort entstanden ist. Außerdem die Erkenntnis, wie unterschiedlich Menschen ihr Leben gestalten und meistern – und wie schwer es dabei manche haben, die Grenzen zu überwinden, die ihnen durch Krankheit und/oder gesellschaftliche Umstände gesetzt sind. Gerade für sie ist die TS bleibend wichtig, als Begleitung durch einen schwierigen Alltag.


Vervollständigen Sie die folgenden Sätze:

Wenn ich an die TelefonSeelsorge Augsburg denke...
... fallen mir viele gute Begegnungen am Telefon und die vielfach erlebte Wertschätzung durch die Hauptamtlichen ein.

Wenn ich an meine ehemaligen Kollegen denke...
... denke ich an bereichernde Gespräche und auch an viel gemeinsames Lachen zurück.

Im Blick auf „neue“ oder „zukünftige“ Kollegen...
... erinnere ich mich, wie aufregend mein eigener Start am Telefon war. Ich stelle mir vor, so ist es immer noch, für alle, die neu dazukommen.

Der Telefonseelsorge Augsburg wünsche ich...
... allzeit viele Ehrenamtliche, die notwendige Unterstützung durch Kirchen und Kommunen und nicht zuletzt AnruferInnen, die das Angebot der TS würdigen.

Hildegard - langjährige Mitarbeiterin

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Wie kam ich zur Telefonseelsorge?

Meine Kinder waren erwachsen, Zeit für eine neue Aufgabe.  In meinem Leben, das spürte ich, war etwas Neues dran, das sich entwickeln wollte. Immer wieder kam es vor, dass Menschen mit Problemen auf mich zukamen und ich mir wünschte, eine bessere Grundlage für diese Gespräche zu haben. Da hörte ich dass bei der Telefonseelsorge immer wieder neue MitarbeiterInnen gesucht werden. Ich erkundigte mich wann wieder eine Ausbildungsgruppe beginnt. Nach diesem ersten Kontakt war ich überzeugt, dass ich dort eine gute Ausbildung für die Gespräche am Telefon erhalte. 

Die vielseitige und gründliche  Ausbildung dauerte 1 Jahr. Danach hatte ich den Grundstein für die Arbeit am Telefon „gelernt“. Nun kam die Praxis, in die ich durch professionelle Begleitung  eingeführt wurde.

Diese Arbeit bedeutet für mich nach nunmehr 12 Jahren ein stetiges Lernen. Die Gespräche am Telefon mit den unterschiedlichsten Menschen sind eine Herausforderung. Ich merke, dass ich meine Einstellungen immer wieder überprüfen muss. Dazu hilft mir die regelmäßige Supervision in der Gruppe und die vielen Weiterbildungen. Hier erhalte ich auch immer wieder neue Anregungen fürs Telefon und mein eigenes Leben.

Wenn ich am Ende eines Gespräches merke, dass ich den Anrufenden ein kleines Stück auf seinem oft schweren Weg gut begleiten konnte, dann ist das eine große Bereicherung.

Nach wie vor arbeite ich gerne und mit viel Freude bei der Telefonseelsorge.

Sabine - langjährige Mitarbeiterin

Der erste Stein (oder: Mein Weg zur Telefonseelsorge)

In einer Zeit, in der ich von einem Übergangsjob in die Arbeitslosigkeit, zum Übergangsjob und erneut in die Arbeitssuche rutschte, ging ich auf die Suche nach einem Halt in meinem Leben. Wenn sich das Gefühl einstellt nicht gebraucht zu werden, endlos Zeit zu haben und nicht die finanziellen Mittel zu besitzen diese zu füllen, dann bleiben nur noch ein genialer Einfall.

Warum ausgerechnet die Telefonseelsorge?

Ich denke, die Sendung Domian war ein Grund. Mich faszinierte wie Sprache manchmal wirkt. Wie schnell kann eine unbedachte Bemerkung (selbst die der liebenden Mutter) zu einer Kränkung führen? Andererseits kennt man auch überraschende Wirkungen von einem scheinbar unbedeutenden Gespräch. Man fühlt sich angenommen und wurde vielleicht sogar irgendwie erhellt.

Ich erkannte, dass ich endlich die Zeit hatte zu lernen Phrasen aus meinem Leben zu streichen, für andere da zu sein und vielleicht sogar dem einen oder anderen einen kleinen Impuls zu geben. Für mich eine win win Situation. Nur auf Arbeitssuche zu sein wirkte auf mich bald, wie ein unbedeutendes Problemchen. Hier an diesem Platz werde ich gebraucht und immer, wenn ich hier Zeit verbringe weiß ich, der Tag hat sich gelohnt.

Vielleicht ahnen es schon welche, aber ich möchte es dennoch nicht unerwähnt lassen. Meine ungute berufliche Situation löste sich bald auf. Ich glaube, wenn erst einmal der erste Stein ins rollen kommt, dann folgen im bald auch andere.

Manchmal gehört zu einem neuen Lebensgefühl nur ein „kleiner“ guter Einfall. Ich wünsche allen, die in irgendeiner schweren Lebenslage sind, dass sie ihren ersten Stein zum Rollen bringen können.

Viel Kraft und Momente des Lächelns wünscht euch eine TS-Mitarbeiterin.


Rufnummer der Telefonseelsorge 0800 - 111 0 111, 0800 - 111 0 222, 116123 (ohne Vorwahl wählen!)